1000 Hasen
Ein Werk von Tina Oelker
„1000 Hasen“ beinhaltet über eintausend Originale hinaus Texte, Kurzfilme, Happenings, Editionen und Buchpublikationen.
100 Jahre vor meiner Geburt wurde zu Ehren des Jägers Fürst Ferdinand zu Solms-Braunfels 1873 der „1000 Hasen Stein“ an jene Stelle gesetzt, wo er den 1000. Hasen erlegte. Daß 1982 Joseph Beuys 7000 Eichen pflanzte und zuvor dem toten Hasen die Bilder erklärte, geht meinem Werk voraus. Barry Flanagans Bronzehase in New York hat mich 1994 wieder drauf’ gebracht, „Jagdschein gemacht“, Tally Ho, das Tier bleibt frei.
Tina Oelker
Die Hamburger Künstlerin wurde am 7. Dezember 1973 in Hamm-Westfalen geboren. Sie studierte in New York City und Hamburg Illustration und Malerei. Der Hase war ihr Diplomthema und am 1. Dezember 2007 begann Tina Oelker mit „1000 Hasen“.
1000 Originale mit dem Motiv des Feldhasen, das freie Wildtier als Ikone
# 0560
Öl auf Leinwand, 60 x 40 x 4,5 cm
„Tageshasen“ mit Zertifikat und seit 2020 auch die „Jahreshasen“ stehen zum Kauf zur Verfügung.
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Hasenzertifikat
Sammler erhalten beim Kauf eines Originals ein Zertifikat, was die Echtheit und den Ursprung garantiert. Sie bestätigen, das Original für die Gesamtschau als Leihgabe zur Verfügung stellen und sind damit Pate und Teil des Projekts. Die Kosten dafür übernimmt das Ausstellungsteam.
„…Eine Herausforderung, die nicht nur ein Tabu bricht, sondern alle Möglichkeiten einschließt, gründlich‘ missverstanden zu werden. Wie sollte das besser funktionieren, als das Wesen der Schönheit mit den Mitteln der Malerei zum Ausdruck zu bringen…“
Dirk Paff, 2010
Hasenmanufaktur Hamburg
Den Startschuss gab es 2007 zunächst beim Jägermeister mit Schütze-Kollegen im Kulturparlament Soest. Tina Oelker stellte beiläufig ein Hasenportrait aus. Die magnetische Anziehungskraft des Hasen war äußerst auffällig. Während ihrer anschließenden Ausstellung der Monatshasen in der Hamburger Speicherstadt wurde die anfängliche Schnapsidee dann laut ausgesprochen: „Ich mach‘ 1000 Hasen!“. Tina Oelker begann im Dezember desselben Jahres mit dem ersten Tageshasen.
Hafentor 7, 20459 Hamburg war 2010 bis Ende 2014 die Adresse der Hasenmanufaktur Hamburg. Das alte Backsteinhaus war gleichzeitig Tinas zweite Produzentengalerie und Atelier. Sie kuratierte hier etliche Gruppenausstellungen. Zum Beispiel beherbergte sie dafür die Klassen von Tal R, Daniel Richter und Werner Büttner. Der „Black Arts Club“ (Vorläufer der Gesellschaftsabende) hatte in den Katakomben seinen Geburtsort und das „Schützenfest-Reloaded“ fand ebenfalls an diesem Ort statt.
„Tina, es weiß doch sowieso jeder, daß du die 1000 Hasen malst! … es heißt jetzt Hasentor!“
Harald Falckenberg, 2012
Tina Oelker im Hafentor7, 2012
Foto: Paulina von Hardenberg
Tina zu Tisch
Foto: Roman Asmus
Hasenjagd
2012 begann eine besondere Jagd auf die Hasen. Sie wurden im großen Stil imitiert und abgekupfert. Kunstdiebe entwendeten Originale im Hamburger Oberhafen und handelten sie auf dem Schwarzmarkt. Der Hehler brachte sechs davon zurück. 2016 wiederholte sich das Spiel in der Alten Münze in Berlin. # 0852 ging durch die Presse und stand anschließend auf der Straße. Der LKA untersuchte den Hasen auf Spuren. Er befindet sich, wenngleich etwas lädiert, wieder in der Sammlung der 1000 Hasen.
Ihr Diplom „Auf Hasenjagd, der Hase als Motiv in Kunst und Design“ aus dem Jahr 2004 an der Hochschule für angewandte Wissenschaften ist 2008 als Taschenbuch im VGM Verlag erschienen. 2009 führte Tina Oelker den Hasen # 0128 durch Hamburg, New York, London und # 0182 durch München. 2014 veröffentlichte sie „Das Leporello“, ein Hörspiel mit bewegten Bildern. 2021 erschien ihr erster Bildband „Von Hasen und Göttern“.